Die Arbeit in der stationaren Psychiatrie konfrontiert die dort Tatigen taglich mit ethischen Problemen: Inwieweit durfen und mussen Fachkrafte bei aggressivem oder gewalttatigem Patientenverhalten eingreifen - zum Selbstschutz, zum Schutz des Patienten oder der Mitpatienten. Die Anwendung von Zwang beruhrt fachliche und ethische Fragestellungen gleichermassen. Denn das Ardnen und Durchfuhren einer Zwangsmassnahme verletzt das Grundrecht der Selbstbestimmung. Die Autorin diskutiert unter Berucksichtigung ethischer Konfliktpunkte, inwieweit Zwangsmassnahmen eine adaquate Intervention bei aggressivem und gewalttatigem Patientenverhalten darstellen. Dazu werden der aktuelle Stand der empirischen Forschung und rechtliche Grundlagen fur den Einsatz von Zwangsmassnahmen aufgefuhrt. Neben der Vorstellung von Leitlinien zum Umgang mit Zwang wird die Frage behandelt, ob sich die Anwendung von Zwangsmassnahmen durch mehr Fachlichkeit reduzieren liesse. Da es diese Frage nicht nur einseitig beantwortet, richtet sich das Buch sowohl an die in der Versorgung psychisch Kranker Tatigen, als auch an die im Rahmen einer psychischen Erkrankung mit aggressivem Verhalten auffallig gewordenen Erwachsenen.